Wer ist noch Mitglied in Gewerkschaften? Eine Panelanalyse für Westdeutschland
ZEW Discussion Paper Nr. 98-11 // 1998War mit der Vereinigung Deutschlands ein starker Anstieg in der Mitgliederzahl der Gewerkschaften in Deutschland einhergegangen, erleben sie seit 1992 einen umso stärkeren Einbruch. Die von den Verbänden veröffentlichten Statistiken erlauben nur einen unzureichenden Rückschluß auf den Organisationsgrad der tatsächlich beschäftigten Arbeitnehmer. Diese Arbeit unternimmt erstmalig eine Panelanalyse der Mitgliedschaft in Gewerkschaften auf Basis des Sozio-ökonomischen Panels. Ziel ist es, zum einen die zeitliche Stabilität der Mitgliedschaftsfunktion zu untersuchen und zum anderen den Nettoorganisationsgrad der Beschäftigten in einzelnen Sektoren als Maß für die Verhandlungsstärke der Gewerkschaften zu schätzen. Wichtigstes Ergebnis der Untersuchung ist, daß sich die Mitgliedschaftsfunktion als zeitlich stabil erweist, d.h. Veränderungen in der Mitgliedschaft lassen sich nicht durch eine Veränderung in der Mitgliedschaftsneigung für gegebene sozio-ökonomische Charakteristika erklären, sondern müssen auf einer Veränderung in der Zusammensetzung der Arbeitnehmer beruhen. Die Schätzergebnisse werden dazu verwendet, den Organisationsgrad auf Sektorebene auf Basis der erst seit kurzem verfügbaren IAB-Beschäftigtenstichprobe hochzurechnen
Fitzenberger, Bernd, I. Haggeney und M. Ernst (1998), Wer ist noch Mitglied in Gewerkschaften? Eine Panelanalyse für Westdeutschland, ZEW Discussion Paper Nr. 98-11, Mannheim.