Wirkung und Effizienz von Strafrecht: "Was geht?" - bei jungen Gewalttätern?
ZEW Discussion Paper Nr. 08-056 // 2008Diese Publikation basiert auf einem theoretischen Gerüst von Freiheits- und Bewährungsstrafen und bietet ökonometrische Tests über die Wirksamkeit der Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichten. Mit Hilfe eines einzigartigen Datensatzes, der die deutschen Bundesländer im Zeitraum von 1977 bis 2001 umfasst, wird ein umfangreiches System von Strafverfolgungsindikatoren abgeleitet. Dieses wird anschließend mit Hilfe der Panelökonometrie mit der Häufigkeit schwerer Körperverletzung durch junge Straftäter in Beziehung gebracht. Der empirische Beweis zeigt, dass die Kriminalpolitik zur Diversion gescheitert ist, da ein größer werdender Anteil an Verfahren durch Staatsanwälte und Richter eingestellt wird und so die Kriminalitätsrate in Deutschland erhöht wird. Eine höherer Aufklärungsquote und höhere Strafquoten verhindern Kriminalität zunehmend, während die Wirkung der Indikatoren, die den Typ (Geldbuße, Bewährung, Gefängnisstrafe) und Härte (Länge der Gefängnisstrafe, Höhe der Geldbuße) der Strafe angeben, häufig klein und unbedeutend ist.
Entorf, Horst (2008), Wirkung und Effizienz von Strafrecht: "Was geht?" - bei jungen Gewalttätern?, ZEW Discussion Paper Nr. 08-056, Mannheim.