Offshoring and Non-Monotonic Employment Effects Across Industries in General Equilibrium
Research SeminareIn diesem Vortrag wird die Diskrepanz zwischen bestehenden theoretischen Modellen und der gängigen empirischen Praxis bei der Analyse der Arbeitsmarktwirkungen von Offshoring diskutiert. Während der Schwerpunkt in der Theorie auf Ein- oder Zwei-Sektor-Modellen liegt, beziehen empirische Untersuchungen variable Offshoring-Szenarien über zahlreiche Branchen hinweg mit ein. Dabei wird üblicherweise ein linearer Offshoring-Term in der Analyse berücksichtigt. In diesen Studien wird implizit angenommen, dass ein monotones Verhältnis zwischen Offshoring und Arbeitsmarktergebnissen besteht. Gleichzeitig werden branchenübergreifende allgemeine Gleichgewichtseffekte vernachlässigt. In der Studie werden die Auswirkungen von Offshoring auf ein Kontinuum von Branchen mit unterschiedlichen Anteilen von verlagerbaren Tätigkeiten untersucht, die über den Arbeits- und den Kapitalmarkt im allgemeinen oligopolistischen Gleichgewicht (GOLE) verbunden sind. Als Hauptergebnis zeigt sich, dass Offshoring ein buckelförmiges Muster von Beschäftigungsveränderungen über Branchen hinweg erzeugt. Während der Verlagerungseffekt die Beschäftigung in Offshoring-intensiven Branchen reduziert, sinkt die Arbeitsnachfrage in Branchen mit einem hohen Anteil an inländischer Produktion aufgrund steigender Inlandslöhne und Firmenaustritten im allgemeinen Gleichgewicht. Im empirischen Teil wird die Hypothese nicht-monotoner Beschäftigungseffekte von Offshoring als Reaktion auf einen Offshoring-Schock über Branchen hinweg getestet, wobei das Beispiel Deutschlands nach dem Fall des Eisernen Vorhangs herangezogen wird. Die Ergebnisse stützen die theoretische Vorhersage eines buckelförmigen Musters von Beschäftigungsveränderungen über Branchen hinweg. Dieser ist fast ausschließlich auf den extensiven Rand zurückzuführen, was die Bedeutung von Betriebseintritten und -austritten unterstreicht. Abschließend werden wichtige Implikationen für die empirische und theoretische Forschung, die sich aus unserer Studie ergeben, diskutiert.
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- Raum Heinz-König-Hall