Tarifpolitik und Beschäftigung in der chemischen Industrie

Tarifpolitik und Beschäftigung in der chemischen Industrie

Diese Studie untersuchte die Auswirkungen der Tarifrunde 1999 und der damit verbundenen Reallohnentwicklung auf die zukünftige Beschäftigungsentwicklung in der westdeutschen chemischen und Kunststoff verarbeitenden Industrie. Besonderes Interesse gilt der Frage, inwieweit relative Lohnzurückhaltung zur Beschäftigungsstabilisierung beitragen kann. Auf Basis von Zeitreihen für den Zeitraum 1960 bis 1998 wurde ein dynamisches Modell der Arbeitsnachfrage geschätzt und auf Stabilität getestet. Die Ergebnisse für die westdeutsche chemische Industrie lassen sich wie folgt zusammenfassen: Eine moderate Tarifpolitik kann einen signifikanten Beitrag zur Beschäftigungsstabilisierung in der westdeutschen chemischen Industrie liefern. Jedoch wird auch eine moderate Tarifpolitik bei geringem Wachstum der Nettoproduktion den Beschäftigungsabbau in der chemischen Industrie nicht stoppen, sondern nur leicht abfedern können. Dagegen wird eine expansive Tarifpolitik das Beschäftigungsproblem in der chemischen Industrie weiter verschärfen. Eine moderate Lohnpolitik (reale Zunahme von 2 %) kann im Vergleich zu einer expansiven Lohnpolitik (Zunahme von 4 %) den Beschäftigungsrückgang im kommenden Jahr um mehrere Tausend Stellen abmildern.

Projektteam

Auftraggeber/Zuwendungsgeber
ChemieVerbände Rheinland-Pfalz, Ludwigshafen, DE