TransportmarktBarometer progtrans/ZEW - Nach der Maut-Einführung kehrt bei den Transportpreisen vorerst wieder Ruhe ein

Forschung

Die Preisentwicklung auf den Transportmärkten hat sich nach vollzogener Mauteinführung anscheinend wieder normalisiert. Transportleistungen nachfragende Unternehmen müssen daher aller Voraussicht nach in den kommenden sechs Monaten nicht mit stärkeren Preisausschlägen nach oben rechnen.

Unsicherheiten aufgrund der anhaltenden Unklarheit über die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und bei den Handelspartnern sowie bezüglich der weiteren Entwicklung der Ölpreise bleiben jedoch bestehen. Zu diesem Ergebnis kommt das "TransportmarktBarometer von progtrans/ZEW", eine vierteljährliche Umfrage der progtrans, Basel, und des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, unter 300 Spitzenkräften der Transportwirtschaft und der verladenden Wirtschaft.

Die im ersten Quartal 2005 befragten Experten gehen im Straßengüterverkehr und bei den Kurier-, Express- und Paketdiensten (KEP) derzeit von stabilen bis leicht steigenden Preisen innerhalb des nächsten halben Jahres aus. Beim Gütertransport von und nach Osteuropa ist die Erwartung eines Preisanstiegs am geringsten ausgeprägt, wahrscheinlich wegen der dortigen Billiglohnkonkurrenz. Bei Transporten auf der Schiene, im Wagenladungs- und Kombinierten Verkehr gehen die Experten von ähnlich leichten Preissteigerungen aus wie im Straßengüterverkehr. Bei der Luft- und Seefracht ging der Anteil der Experten, die mit steigenden Preisen rechnen, gegenüber den Vorquartalen zwar ebenfalls zurück, er liegt allerdings immer noch vergleichsweise hoch. Hingegen rechnen nur wenige mit steigenden Preisen in der Binnenschifffahrt.

Die Einschätzungen zur Entwicklung des Transportaufkommens im nächsten halben Jahr präsentieren sich uneinheitlich. Dies spiegelt die Unsicherheit bezüglich der konjunkturellen Belebung wider. Im Deutschland-(Binnen-)Verkehr und beim grenzüberschreitenden Verkehr nach Westeuropa ist der Anteil der Experten, die mit einem steigenden Transportaufkommen rechnen, im Vergleich zu den Vorquartalen überwiegend stabil oder leicht rückläufig. Neuerdings wird auch das bisher als vergleichsweise dynamisch eingeschätzte Transportwachstum in Richtung Osteuropa von den Experten etwas skeptischer betrachtet. Nur die Perspektiven der Schiene (generell) und der KEP-Dienste (im Binnenverkehr) werden gegenüber dem Vorquartal günstiger beurteilt. Bei der Luft- und Seefracht werden die Wachstumsperspektiven wieder positiver bewertet, wobei das Wachstum sowohl für die Luft- als auch für die Seefracht in Richtung Asien/Pazifik am stärksten eingeschätzt wird.

Ansprechpartner

Georg Bühler, E-Mail: buehler@zew.de

Dr. Stefan Rommerskirchen (progtrans), Telefon: +41 61/56035-10, E-Mail: stefan.rommerskirchen@progtrans.com