TransportmarktBarometer progtrans/ZEW - Trotz Ölpreisanstieg hellt sich die Stimmung in der deutschen Transportwirtschaft auf

Forschung

Trotz des Ölpreisanstiegs scheint sich die Stimmung in der deutschen Transportwirtschaft wieder aufzuhellen. Dies zeigt das vierteljährlich veröffentlichte TransportmarktBarometer von progtrans, Basel, und Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim.

In der aktuellen Befragung kommt eine deutlich positivere Erwartungshaltung der befragten Experten hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung zum Ausdruck als in den Vorquartalen.

Die Erwartungen der im August 2005 befragten 300 Spitzenkräfte aus der Transportwirtschaft und der verladenden Wirtschaft zur Entwicklung des Transportaufkommens im nächsten halben Jahr spiegeln einen verhaltenen Optimismus bezüglich der konjunkturellen Entwicklung wider. So rechnen die Experten bei fast allen Verkehrszweigen mit einer Zunahme der Beförderungsmengen. Nur beim Schienen- und Binnenschiffsverkehr sind die Erwartungen bezüglich der Mengen sehr zurückhaltend.

Für den nationalen Verkehr bewegen sich die Wachstumserwartungen überwiegend auf niedrigem Niveau. Bei den Westeuropaverkehren ist das Bild im Vergleich zum Vorquartal wieder etwas optimistischer. Richtung Osteuropa gehen die Experten von einer vergleichsweise besseren Nachfrageentwicklung aus, und interkontinental - vor allem im Verkehr mit dem Asien/Pazifik-Raum - erwarten sie eine große Dynamik.

Die Erwartungen zur Preisentwicklung in den nächsten sechs Monaten werden vor allem von drei Einflüssen geprägt, die teilweise in entgegen gesetzte Richtungen wirken: vom starken Mengenwachstum in den einzelnen Transportzweigen und -relationen, vom markanten Ölpreisanstieg sowie von der zunehmenden Konkurrenz mit Transportunternehmen aus den neuen EU-Ländern. Für die einzelnen Verkehrsträger und Teilmärkte, ergeben sich daraus unterschiedliche Auswirkungen: Im Straßen-, Luft- und Seeverkehr rechnen die Experten mehrheitlich mit deutlich steigenden Preisen, weil sich hier vor allem die hohen Ölpreise bemerkbar machen. Auf der Straße Richtung Osteuropa dämpft indessen die Niedriglohnkonkurrenz der dort ansässigen Unternehmen den erwarteten Preisanstieg. Bei den Verkehrsträgern Schiene, Binnenschifffahrt und Kombinierter Verkehr sowie bei den Kurier-, Express- und Paketdiensten (KEP) rechnen die Experten aufgrund der fehlenden Mengenentwicklung und der starken Konkurrenz eher mit gleich bleibenden Preisen oder nur moderaten Zuwächsen.

Das TransportmarktBarometer von progtrans/ZEW

Progtrans, Basel, und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, befragen seit 1998 vierteljährlich 300 Spitzenkräfte der Transportwirtschaft und der verladenden Wirtschaft zur Entwicklung der Transportmärkte. Die Experten werden um eine Prognose dazu gebeten, ob auf Sicht von sechs Monaten das Transportaufkommen und die Transportpreise innerhalb Deutschlands und im grenzüberschreitenden Verkehr nach West- und Osteuropa (stark/schwach) steigen, (stark/schwach) sinken oder unverändert bleiben. Betrachtet werden die Transportbereiche: Straßengüterverkehr, Schienengüterverkehr, Binnenschifffahrt, Kombinierter Verkehr, Kurier-, Express- und Paketdienste. Weiterhin schätzen die Experten die Entwicklung bei Luft- und Seefracht von Deutschland in andere europäische Staaten sowie auf den Routen nach Nordamerika und in die Asien/Pazifik-Region ein.

Ansprechpartner

Dr. Stefan Rommerskirchen (progtrans), Telefon: +41 61/56035-10, E-Mail: stefan.rommerskirchen@progtrans.com

Dr. Georg Bühler (ZEW), E-Mail: buehler@zew.de