ZEW/ProgTrans-Umfrage unter Transportmarktexperten - Weitgehend moderat steigende Transportpreise im nächsten halben Jahr erwartet

ZEW/Prognos-Umfrage

In den meisten Segmenten der Transportmärkte ist die Nachfrage im kommenden halben Jahr auf stabilem Wachstumskurs. Aufgrund der zunehmenden Nachfrage und der verbesserten Kapazitätsauslastung müssen sich Unternehmen, die Transportdienstleistungen in Anspruch nehmen, allerdings auf moderat steigende Transportpreise einstellen. Dies sind zentrale Ergebnisse des TransportmarktBarometers ProgTrans/ZEW im dritten Quartal 2010. Bei dieser Erhebung fragen die ProgTrans AG, Basel, und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, vierteljährlich rund 300 Spitzenkräfte aus der Transportwirtschaft und der verladenden Wirtschaft, wie sie die Entwicklung der Transportmärkte- und -preise auf Sicht von sechs Monaten einschätzen.

Die befragten Experten erwarten, dass sich die Transportnachfrage weiter beleben wird. Das Wachstum wird indessen nicht mehr ganz so dynamisch sein wie in den Boomjahren vor der Wirtschafts- und Finanzkrise. Die Erwartungen für die einzelnen Transportzweige und für die verschiedenen Relationen sind zum Teil recht unterschiedlich.

Die Entwicklung der Luftfracht und Seeschifffahrt wird derzeit am optimistischsten eingeschätzt. Im Straßengüterverkehr, Kombinierten Verkehr sowie bei den Kurier-, Express- und Paket-Diensten (KEP) werden die Entwicklungen ebenfalls recht zuversichtlich bewertet. Mit Blick auf den "klassischen" Schienengüterverkehr haben sich die Erwartungen verbessert, bezüglich der Binnenschifffahrt sind die Experten dagegen deutlich zurückhaltender.

In Bezug auf die einzelnen Transport-Relationen zeigen sich bei den deutschen und europäischen Verkehren für die einzelnen Verkehrszweige nur geringe Unterschiede. Wachstumsmotoren sind aber eindeutig die interkontinentalen Verkehre und hier vor allem die Verkehre im asiatisch-pazifischen Wirtschaftraum.

Die befragten Experten rechnen für das kommende halbe Jahr mit Preiserhöhungen. Deren Dynamik ist für die einzelnen Verkehrszweige und Relationen allerdings unterschiedlich. Beim Straßengüterverkehr, bei der Luft- und bei der Seefracht gibt es die deutlichsten Erwartungen eines Preisanstiegs, bei letzteren aber nicht mehr ganz so stark wie im Vorquartal. Beim Schienengüterverkehr, im Kombinierten Verkehr und bei den KEP-Diensten haben die Erwartungen eines Preisanstiegs teilweise deutlich zugelegt. Bei der Binnenschifffahrt werden die Frachtraten mehrheitlich als stabil eingeschätzt und zeigen nur eine schwach steigende Tendenz. Relational wird für die interkontinentalen Luft- und Seefrachtverkehre mit dem stärksten Preisanstieg gerechnet.

Für Rückfragen zum Inhalt

Dr. Claudia Hermeling, Telefon: 0621/1235-216, E-Mail: hermeling@zew.de

Dr. Stefan Rommerskirchen (progtrans), Telefon: +41 61/56035-10, E-Mail: stefan.rommerskirchen@progtrans.com

 

Das TransportmarktBarometer von ProgTrans/ZEW

Die ProgTrans AG, Basel, und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, befragen seit 1998 vierteljährlich 300 Spitzenkräfte der Transportwirtschaft und der Verladenden Wirtschaft zur Entwicklung der Transportmärkte. Die Experten werden um eine Prognose dazu gebeten, ob auf Sicht von sechs Monaten das Transportaufkommen und die Transportpreise (stark/schwach) steigen, (stark/schwach) sinken oder unverändert bleiben. Betrachtet werden im nationalen und im grenzüberschreitenden Verkehr nach West- und Osteuropa die Transportbereiche: Straßengüterverkehr, Schienengüterverkehr, Binnenschifffahrt, Kombinierter Verkehr, Kurier-, Express- und Paketdienste. Weiterhin schätzen die Experten die Entwicklung bei Luft- und Seefracht von Deutschland in andere europäische Staaten sowie auf den Routen nach Nordamerika und in die Asien/Pazifik-Region ein.