Öffentliche Beschaffung und Unternehmensinnovationen
Öffentliche Beschaffung und Unternehmensinnovationen
Private Investitionen in Innovationen sind häufig aufgrund verschiedener Arten von Marktversagen auf einem nicht optimalen Niveau. Daher unterstützt die Regierung die Innovationsaktivitäten des privaten Sektors, um die Kosten für private Innovationen zu senken, indem sie steuerliche Anreize oder projektbasierte Subventionen für FuE-Projekte gewährt. In den letzten Jahren streben die Regierungen zunehmend danach durch direkte Beschaffung nicht nur FuE zu fördern, sondern auch die Richtung der FuE-Investitionen zu beeinflussen. Regierungen können FuE-basierte Waren und Dienstleistungen direkt erwerben, und dadurch im Umkehrschluss die Innovationsleistung der Unternehmen und letztendlich auch die Produktivität indirekt beeinflussen. In diesem Projekt wurden die Determinanten der Wirksamkeit einer solchen Politik analysiert. Zunächst untersuchten wir die Auswirkungen von Engpässen innerhalb der US-Bundesbeschaffungsämter auf die effektive Erfüllung ihrer Aufgaben. Zum ersten Mal haben wir verschiedene Datenquellen, die jeden Schritt des Beschaffungsprozesses abdecken, mit der Identität des für die Beschaffung zuständigen Beamten verknüpft. Bei gleichbleibendem Budget und gleichbleibender Anzahl von Käufen, haben wir festgestellt, dass sich eine zunehmende Arbeitsbelastung desselben Beamten, gemessen an der Arbeitskräfteknappheit in seiner Behörde, negativ auf die Wahrscheinlichkeit auswirkt, dass aus FuE-Verträgen künftige Patente hervorgehen. Zweitens haben wir die indirekten Auswirkungen der Beschaffung auf die Produktivität auf Unternehmensebene untersucht. Diese Analyse wurde durch die Nutzung von öffentlichen Nachfrageschocks (d. h. die unerwartete Vergabe eines Beschaffungsauftrags) für Unternehmen durchgeführt. Diese Nachfrageschocks können möglicherweise zu Verzerrungen in der Marktstruktur führen und die Innovationsanreize der Unternehmen beeinträchtigen. Dazu haben wir einen neuartigen und umfassenden Datensatz italienischer Beschaffungsauktionen erstellt, der auch die unterlegenen Teilnehmer und ihre Gebote umfasst. Wir haben festgestellt, dass diese "Beschaffungsunternehmen" länger auf dem Markt überleben, ohne dass gleichzeitig ihre Produktivität steigt. Im Wesentlichen werden sie immer abhängiger von der öffentlichen Einnahmequelle und haben keinen Anreiz mehr, in Innovationen zu investieren, da sie von der Marktdynamik unabhängig sind.