ZEW/ProgTrans-Umfrage unter Transportmarktexperten - Trotz geringeren Frachtaufkommens leichter Anstieg der Transportpreise erwartet
ZEW/Prognos-UmfrageDie Eintrübung der Konjunktur in Deutschland schlägt auf die Transportmärkte durch. Die Experten des TransportmarktBarometers ProgTrans/ZEW jedenfalls beurteilen das Mengenaufkommen für die kommenden sechs Monate so zurückhaltend wie seit Mitte 2009 nicht mehr.
Im Vergleich zum derzeitigen Niveau gehen sie für fast alle Teilmärkte von einer Stagnation der Frachtmengen aus oder erwarten sogar eine rückläufige Entwicklung. Einzig die KEP-Dienste sind die große Ausnahme. Bei ihnen wird weiterhin eine steigende Nachfrage prognostiziert. Trotz der gedämpften Erwartungen für das Frachtaufkommen, ist von einem leichten Anstieg der Transportpreise im Güterverkehr auszugehen. Ein Grund für diesen Preisanstieg ist die Einführung der Maut auf deutschen Bundesstraßen im August 2012. Ein anderer sind die nach wie vor hohen Kraftstoffpreise, auch wenn sich die Preissituation in jüngster Zeit wieder etwas entspannt hat. Dies sind Ergebnisse des TransportmarktBarometers von ProgTrans/ZEW vom dritten Quartal 2012. Bei dieser Erhebung fragen die ProgTrans AG, Basel, und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, vierteljährlich rund 250 Spitzenkräfte aus der Transportwirtschaft und der verladenden Wirtschaft, wie sie die Entwicklung der Transportmärkte und der Transportpreise auf Sicht von sechs Monaten einschätzen.
In den nächsten sechs Monaten wird sich das Transportaufkommen in den einzelnen Teilmärkten nach Ansicht der befragten Experten unterschiedlich entwickeln. Während sie für den Straßengüterverkehr, den Kombinierten Verkehr und die Luftfracht von einer Stagnation auf dem derzeitigen Niveau ausgehen, wird bei der Binnen- und Seeschifffahrt sowie beim Schienengüterverkehr mit einem Rückgang gerechnet. Die Kurier-, Express- und Paket-Dienste (KEP) dürfen sich weiterhin über einen Anstieg der Nachfrage freuen.
Bei den Transportpreisen gehen die Experten auf Sicht von sechs Monaten von einem Anstieg aus. Dieser wird sich mit unterschiedlicher Intensität in den verschiedenen Bereichen bemerkbar machen. Vor allem bei den KEP-Diensten und bei der Luftfracht werden deutliche Preissteigerungen erwartet. Bei allen übrigen Verkehrszweigen sind die Preissteigerungstendenzen schwächer ausgeprägt. Im Straßengüterverkehr werden Erhöhungen vor allem im Binnenverkehr erwartet, bei der Luft- und Seefracht insbesondere auf den Nordamerika-Relationen.
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