Employment Adjustments on the Internal and External Labour Market – An Empirical Study with Personnel Records of a German Company

ZEW Discussion Paper Nr. 08-133 // 2008
ZEW Discussion Paper Nr. 08-133 // 2008

Employment Adjustments on the Internal and External Labour Market – An Empirical Study with Personnel Records of a German Company

Unternehmen sind Nachfrageänderungen ausgesetzt. Daraus resultieren Beschäftigungsanpassungen. Diese können innerhalb des Unternehmens erfolgen. Zwei prominente Möglichkeiten stellen die Ausweitung oder Reduktion der Arbeitszeit, insbesondere der Überstunden und eine Modifikation im Beförderungsverhalten dar. Neben diesen Anpassungen auf dem internen Arbeitsmarkt lassen sich vor allem Veränderungen bei der Beschäftigtenzahl vornehmen. Hiervon ist der externe Arbeitsmarkt betroffen. Zwei bisher empirisch kaum untersuchte Fragen sind, ob es einerseits einen Zusammenhang zwischen den Instrumenten der internen Anpassung gibt und welche Verbindungen andererseits zu den externen Anpassungen bestehen, ob die Prozesse komplementär oder substitutiv verlaufen. Zudem ist von Bedeutung herauszufinden, ob sich im Zeitablauf eine klare Tendenz herauskristallisieren lässt und wie die Anpassungen im Zyklus verlaufen. Anliegen des Beitrages ist, diesen Fragen empirisch nachzugehen. Für die Studie steht ein umfangreicher Datensatz eines großen deutschen Unternehmens des Verarbeitenden Gewerbes, das innovative Produkte auf dem heimischen und ausländischen Markt anbietet, für den Zeitraum 1999 bis 2005 zur Verfügung. Auch wenn wegen des Einzelfallcharakters Verallgemeinerungen der Ergebnisse nur sehr beschränkt möglich sind, weisen die verfügbaren Informationen, die direkt aus den Unternehmensunterlagen entstammen, verschiedene Vorteile gegenüber anderen Datensätzen auf. Erstens ist der Verlässlichkeitsgrad der Daten sehr hoch. Zweitens bestehen keine Probleme hinsichtlich unbeobachteter Heterogenität, soweit es Unternehmens-, Wirtschaftsbereich- und Regionalmerkmale betrifft. Drittens liegen detaillierte Angaben über die Art der Beschäftigungsanpassung sowie über monetäre Anreizinstrumente vor. Und viertens sind die Angaben monatlich. Die empirische Analyse liefert zunächst deskriptive Ergebnisse. Daraus wird deutlich, dass der Beschäftigungszyklus des Unternehmens zwar weitgehend, aber nicht vollständig mit den volkswirtschaftlichen Bewegungen übereinstimmt, dass interne und externe Anpassungen eher komplementär als substitutiv verlaufen, dass sich kaum analoge Lohnanpassungen ausmachen lassen, dass von 2002 auf 2003 ein deutlicher Einschnitt bei der Beschäftigtenzahl eingetreten ist. Die ökonometrische Untersuchung stützt sich auf einen zweistufigen Ansatz, bei dem zunächst mit Hilfe eines bivariaten Probitmodells der Zusammenhang zwischen Überstunden und Beförderung herausgearbeitet wird. Hierbei zeigt sich – nicht unbedingt erwartet -, dass unbeobachtete Determinanten diese beiden Anpassungsinstrumente in entgegen gesetzter Richtung beeinflussen, dass eine abnehmende Tendenz interner Beschäftigungsänderungen besteht und sich keine ausgeprägten zyklischen Effekte ausmachen lassen. Die sich anschließende Bestimmung des Einflusses von Überstunden- und Beförderungsänderungen auf die Beschäftigtenzahl erfolgt einerseits unabhängig von der Art der Anpassung. Andererseits wird zwischen Kündigungen, Entlassungen, Auflösungsverträgen und Wechsel in eine Transfergesellschaft unterschieden. Im ersteren Fall zeigt sich, dass Beförderungen die Mobilitätsneigung reduzieren, während Überstunden das Gegenteil bewirken. Dieses Grundmuster bleibt im Wesentlichen bestehen, wenn nach der Art der Beschäftigungstrennung differenziert wird. Nur bei den Kündigungen ergeben sich die umgekehrten Effekte und bei den Auflösungsverträgen lassen sich keine Wirkungen von Beförderungen aufdecken.

Gerlach, Knut und Olaf Hübler (2008), Employment Adjustments on the Internal and External Labour Market – An Empirical Study with Personnel Records of a German Company, ZEW Discussion Paper Nr. 08-133, Mannheim.

Autoren/-innen Knut Gerlach // Olaf Hübler