Analyse der Einkommens- und Beschäftigungswirkungen einer Einführung des CDU-Konzepts der „Aktiv-Rente“

Refereed Journal // 2024
Refereed Journal // 2024

Analyse der Einkommens- und Beschäftigungswirkungen einer Einführung des CDU-Konzepts der „Aktiv-Rente“

Im September 2023 stellte die CDU das Konzept der „Aktiv-Rente“ vor. Die Idee dahinter ist, den Arbeitsverdienst von Rentnerinnen und Rentnern, die neben dem Bezug einer gesetzlichen Rente eine bezahlte Beschäftigung aufnehmen, bis zu 2.000 Euro pro Monat steuerfrei zu stellen. Diese Steuerbefreiung soll unter anderem die Arbeitsanreize verbessern sowie dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Eduard Brüll, Friedhelm Pfeiffer und Nicolas R. Ziebarth quantifizieren die möglichen Auswirkungen der Aktivrente auf die Beschäftigung von Rentnerinnen und Rentnern sowie auf die Nettoeinkommen der beschäftigten Ruheständler im Alter von 63 bis 73 Jahren auf der Basis von Stichproben des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) von 2019. Weil die verfügbaren Einkommen durch eine Aktivrente im Mittel um 5,5 Prozent stiegen, würden nach ihrer Analyse 5.000 bis 15.000 Ruheständler zusätzlich arbeiten. Mithin könne eine Aktivrente selbst unter optimistischen Annahmen dem Fachkräftemangel aus gesamtwirtschaftlicher Sicht wohl nur in begrenztem Umfang entgegenwirken. Außerdem gebe es mögliche unerwünschte Nebenwirkungen.

Brüll, Eduard, Friedhelm Pfeiffer and Nicolas R. Ziebarth (2024), Analyse der Einkommens- und Beschäftigungswirkungen einer Einführung des CDU-Konzepts der „Aktiv-Rente“, Perspektiven der Wirtschaftspolitik 25(3-4) , 227-232