Humankapital, Qualifikationsstruktur und Arbeitsmarkteffekte im technologischen und demographischen Wandel
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Humankapital, Qualifikationsstruktur und Arbeitsmarkteffekte im technologischen und demographischen Wandel
Ziel des Projektes war es, das konzeptuelle und empirische Verständnis der Interdependenzen von Bildung, Innovation und Arbeitsmarkt zu verbessern. Grundlage der empirischen Arbeiten waren die Unternehmensdaten des Mannheimer Innovationspanels (Verarbeitendes Gewerbe und Dienstleistungen) und die Personendaten des Mikrozensus der Jahre 1991, 1993 und 1995, der IAB-Beschäftigtenstichprobe 1975 bis 1990 sowie der BIBB/IAB-Erhebungen zum Thema Qualifikation und Berufsverlauf 1979, 1985/86 und 1991/92. Schätzungen auf der Grundlage der ZEW-Daten haben Unterschiede in der Wirkung von Prozess- und Produktinnovationen auf die Beschäftigung aufgezeigt. Insgesamt war in der ersten Hälfte der Neunzigerjahre die Wirkung von Produkt- und Prozessinnovationen in der Summe eher negativ. Wichtiger als die Beschäftigungswirkungen von Innovationen insgesamt sind, so ein weiteres Ergebnis der Arbeit, die Beschäftigungswirkungen in den einzelnen Qualifikationsgruppen. Während Innovationen selbst bei moderatem Wirtschaftswachstum zu zusätzlichen hochqualifizierten Arbeitsplätzen führen, werden gering Qualifizierte verstärkt freigesetzt. Diese Wirkung wurde durch inflexible Lohnstrukturen in den letzten 30 Jahren in Deutschland noch verstärkt. In Ökonomien mit relativ flexiblen Löhnen erfolgte im Vergleich dazu die Anpassung an neue technologische Niveaus auch über die qualifikatorische Lohnspreizung. Die Untersuchungen zu den Bestimmungsgründen und Effekten von Weiterbildung haben unter anderem gezeigt, dass es bedeutende Selektionseffekte gibt und dass Weiterbildung und beruflicher Aufstieg Hand in Hand gehen. Häufig ist berufliche Weiterbildung von Erwerbstätigen zwar die Konsequenz, nicht aber die Ursache eines beruflichen Aufstiegs. Insofern kann bezweifelt werden, ob verstärkte Qualifizierungsmaßnahmen alleine das geeignete Mittel sind, um die Arbeitsmarktprobleme der gering Qualifizierten zu lösen. Im Vergleich dazu genießt eine qualitativ hochwertige und der Zeit angemessene Erstausbildung im schulischen und beruflichen Bereich für individuelle Karrieren und für die Gesamtwirtschaft eine noch immer eher unterschätzte Bedeutung.