Die Entwicklung von Fähigkeiten und Humankapitalinvestitionen
Die Entwicklung von Fähigkeiten und Humankapitalinvestitionen
In diesem Projekt wurden Investitionen in das Humankapital im Lebenszklus und ihre Wirkungen untersucht. Das multidisziplinär angelegte Forschungsprojekt integrierte pädagogische, ökonomische, ökonometrische, neurobiologische und motivationspsychologische Aspekte der Humankapitalforschung. Die am ZEW vorhandenen europäischen und internationalen Netzwerke wurden weiter ausgebaut. Mit den Forschungen möchten wir Familien, Schulen, Regierungen und Firmen helfen, ihre Bildungsanstrengungen zu optimieren.1. Theorie, Methoden, DatenEs wurden theoretische Modelle für die Bildung von kognitiven und nichtkognitiven Fähigkeiten im Lebenszyklus entwickelt, die es erlauben, die Auswirkung von privaten und öffentlichen Bildungsinvestitionen auf die individuelle und gesamtgesellschaftliche Wohlfahrt zu untersuchen. Formale, strukturierte Bildungsprozesse wurden ebenso wie nicht formale berücksichtigt. Die Eigenschaften der Technologie des Erwerbs von Fähigkeiten, Selbstproduktivität, und Komplementarität, wurden qualitativ und quantitativ untersucht. Für mikroökonometrische Studien wurden unter anderem in Kooperation mit dem SOEP Berlin und dem ZI Mannheim Querschnitts- und Längsschnitt-Datensätze aufgebaut, die aussagekräftige Indikatoren für kognitive und nichtkognitive Fähigkeiten enthalten. 2. Frühkindliche Bildung und FamilieFür die Entwicklung von kognitiven und nichtkognitiven Fähigkeiten im Lebenszyklus ist die frühe Kindheit entscheidend. Während dieser Periode sind Mütter und Väter, Geschwister, die übrigen Mitglieder der Familie sowie Kindergärten für die Bildung von Fähigkeiten verantwortlich. Es wurden Untersuchungen zur Höhe und Qualität der Bildungsinvestitionen in der Familie, deren Interaktion mit Kindergärten und deren Konsequenzen für die Entwicklung von Fähigkeiten bis zum Alter von fünf Jahren durchgeführt. Die Wirkungen, die eine Integration von Kindergarten und Grundschule für die Entwicklung der Fähigkeiten von Kindern haben, wurden erforscht. 3. Formale Bildung in der Kindheit und im JugendalterDer Fokus in deisem Teil lag auf der Erforschung des Erwerbs von kognitiven und nicht-kognitiven Fähigkeiten in Schulen und Hochschulen. Die kumulativen und synergetischen Eigenschaften des Aufbaus von Humankapital wurden explizit berücksichtigt. In diesem Teilprojekt wurden die primäre und die sekundäre Bildung wie auch der nachfolgende Qualifikationserwerb im Rahmen des dualen Ausbildungssystems und im Rahmen der tertiären Ausbildung untersucht. Unter anderem wurde analysiert, wie die Investitionen in Informationstechnologien in den Schulen und die Beurteilungssysteme von Lehrern die Schülerleistungen beeinflussen, welche Wirkungen die Einführung des Bachelor-Systems ("Bologna-Prozess") für die Dauer des Studiums hat, und ob sich die Arbeitsverdienste und deren Verteilung zwischen Hochschulabsolventen der Geistes, Natur- und Gesellschaftswisschaften unterscheiden.4. Sozioökonomische Konsequenzen der Humankapitalbildung und lebenslanges Lernen.In diesem Teil wurde der Einfluss von Bildung bzw. Fähigkeiten für die Gesundheit, das lebenslange Lernen, die Partizipation am Erwerbsleben, die Höhe der Arbeitszeit, die Wahl der beruflichen Stellung, die Dauer der Betriebszugehörigkeit, sowie die Höhe und Ungleichheit der Löhne untersucht. Ziel war es, die Heterogenität der kognitiven und nichtkognitiven Fähigkeiten für Wachstum, soziale Integration, und die Ungleichheit von Arbeitsmarktchancen und Arbeitsverdiensten aufzuzeigen. Aufbauend auf den empirischen Ergebnissen wurden Konsequenzen für die zukünftige Bildungspolitik diskutiert.