2008 - Nahrungsmittel-, Getränke- und Tabakindustrie
Branchenreport Innovationen // 2008Jahrg. 16, Nr. 1, Januar 2009
Die Nahrungsmittel- und Tabakindustrie verzeichnete im Jahr 2007 eine relativ gute wirtschaftliche Entwicklung mit steigenden Umsätzen. Die Innovationsaktivitäten zeigten allerdings nur teilweise eine positive Tendenz. Die Innovatorenquote - der Anteil der erfolgreich innovierenden Unternehmen - sank um 4 Prozentpunkte auf 45%, was im längerfristigen Vergleich einen mittleren Wert bedeutet. Die Innovationsaufwendungen stiegen dagegen kräftig um 16% auf 2,93 Mrd. € an und erreichten den höchsten Wert seit 10 Jahren. Die Innovationsintensität (Innovationsausgaben in % des Umsatzes) nahm um 0,1 Prozentpunkte auf 1,7% zu, was dennoch der niedrigste Wert unter allen Industriebranchen ist. Der Umsatzanteil der Ernährungs- und Tabakindustrie, der mit Produktneuheiten erzielt wurde, betrug im Jahr 2007 lediglich 10% und deutet auf die langen Produktzyklen und die häufig geringen Innovationsmöglichkeiten bei Standardprodukten hin. Auf der Kostenseite konnten mit Prozessinnovationen Einsparungen von 4,3% erzielt werden, soviel wie seit dem Jahr 1999 nicht mehr. Die FuE-Beteiligung der Unternehmen in der Nahrungsmittel- und Tabakindustrie nahm 2007 ab, wobei ein deutlich niedrigerer Anteil gelegentlich forschender Unternehmen (12% nach 20% in 2006) einem leicht höheren Anteil mit kontinuierlichen FuE-Aktivitäten (9%) gegenüber steht. Für 2008 weisen die Planzahlen vom Frühjahr des Jahres auf sinkende Innovationsaufwendungen (-7% gegenüber 2007) und eine merklich niedrigere Innovationsbeteiligung hin. Für 2009 waren die Unternehmen dagegen optimistischer: Die Innovationsaufwendungen sollen auf knapp 3 Mrd. € steigen, der Anteil der innovativ tätigen Unternehmen dürfte nur mehr leicht fallen.